Adam Gorb Klavierwerke
Seit mehr als 20 Jahren leitet Adam Gorb den Kompositionsstudiengang am Royal Northern College of Music in Manchester.
Eines der Lieblingswerke des geborenen Walisers ist Bartóks Mikrokosmos, eine Sammlung von 153 Miniaturstücken fürs Piano. Zweifellos besitzt auch Gorb ein Riesentalent für frappierende Klavierminiaturen. Seine 24 Préludes aus den Jahren 2019 und 2020 (sie führen durch alle 24 Tonarten) sind entzückende, eklektische Einfälle, im Durchschnitt unter drei Minuten lang.
Die Anforderungen wechseln zwischen extremer Fingervirtuosität und lyrischer Empfindung, wobei das Schnelle und Grelle aber überwiegt. Es ist ein lustvolles, heiter verspieltes Jonglieren mit Elementen der tonalen und der atonalen Tradition. Harmonie steht da gegen Cluster, Klezmer-Hommage kontrastiert mit Gamelan-Anspielung, Perkussivität wechselt sich ab mit spätromantischen Akkorden. Wie freundliche Schatten huschen Anregungen durch andere Komponisten vorüber, eine kurze Verbeugung vor der Ustvolskaya, ein sanfter Anklang an Bernstein, etwas Scarlattisches Licht und ein wenig Mahlersches Dunkel. Ursprünglich wollte Gorb nicht nur 24 Préludes, sondern ebenso viele Fugen schreiben – daran erinnert das letzte und mit Abstand längste Stück des Zyklus. Als Zugabe gibt es dann noch Velocity, inspiriert vom Kinofilm Speed. In diesem fulminanten „Prestissimo accelerando“ darf die Pianistin noch einmal ihre Fingerfertigkeit beweisen.
Label: Toccata Classics
Format: CD
Adam Gorb Klavierwerke bei Toccata Classics