Das Vinyl Lexikon von Frank Wonneberg gab es schon, als noch keiner vom Vinyl-Boom träumte. Nun erscheint die dritte Auflage, und sie ist nicht nur schwerer, größer und bunter als die Paperback-Premiere von 2000, sie lässt auch das Hardcover-Update von 2007 wie ein Taschenbuch aussehen. Trotz Coffee-Table-Book-Dimensionen ist das Lexikon weiterhin ein seriöser Quell intimen Wissens über alles, was der Leser schon immer über die Schallplatte, die Musikindustrie und den ganzen mehr oder weniger vinylaffinen Rest wissen wollte.
Der klassische lexikalische Teil beginnt bei „A“ wie „A&M Records“ und endet 256 Seiten später mit „Z“ wie „Zylinder“ (der Eintrag dazu lautet übrigens „→ Walze“). Neu hinzugekommen – und allein schon den Buchkauf wert – sind zahlreiche Bildstrecken. So gibt es formatfüllend gedruckte Einblicke in historische und moderne Überspiel- und Schneidstudios ebenso wie Fotodokumentationen verschiedener Verfahren der Schallplattenherstellung. Technikbegeisterte kommen voll auf ihre Kosten, denn der Autor identifiziert und erklärt in den Bildunterschriften akkurat jedes abgebildete Gerät inklusive seiner Bestandteile – vom Abhörlautsprecher bis zum Schneidstichel. Leider fehlt ein Inhaltsverzeichnis, dafür finden sich zwischendrin Mini-Exkurse in Sachen Schallplatten-Labelkunde und Frank Zappa – beides ebenfalls Fachgebiete und Buchthemen von Frank Wonneberg.