Rockidelity: The New Mastersounds – The Hamburg Session
Live auf der Kampnagel-Bühne: Schniggedigge-Gitarre. Diddeldaddel-Drums. Wockediwockedi-Bass. Fette Hammondorgel und Fender Rhodes. Simple, schnelle, zündende Funkriffs. Kurze, fingerfertige Uuuii-uii-uii-Soli. Kein Gesang. Und ein ganz feiner Maschinenpark im Nebenraum, ready for recording. Wie in der guten alten Zeit, im guten alten Format, also voll analog: Studer A810-Bandmaschinen, EMT-Goldfolienhall und der ganze Edelstoff analoger Aufnahmetechnik. Das Kürzel der Verantwortlichen (AAA) steht nicht umsonst für Admiring, Artistry, Analogue.
The New Mastersounds hören sich bisweilen an wie die jammende Band des frühen James Brown. Rauschhaft brodelt und pumpt die Rhythmussektion, die E-Gitarre macht Whackawhacka, die B3 wummert und brilliert übers Lesley. Das Fusionfunk-Quartett aus Leeds bringt mit ihren funky licks auch die notorisch zurückhaltenden Hamburger zum Wippen, Kopfnicken, Tanzen, einige sollen sich gar ihr T-Shirt vom Leib gerissen haben … hanseatische Extase.
Dieses heiße Fusiongebräu der 60/70er, ein handgemachter Old-School-Mix aus Funk- und Beatclub-Instrumentals, mündet in einem ungestüm vorwärtstreibenden Live-Sound, stilecht und energetisch auf Band gebannt von Dirk Sommer. Und weil AAA auch für rein analog steht, gibt’s The Hamburg Session auch nur auf Vinyl. Aufnahme, Mastering und Pressung sind erstklassig, einzig die Band kommt in den Linernotes zu kurz, daher hier noch das Lineup: Simon Allen (Drums), Pete Shand (E-Bass), Eddie Roberts (E-Gitarre), Joe Tatton (Keyboards). Kaufen, auflegen, laut machen!