Schluss mit niedlich – Chord Mojo verwandelt Smartphones in High-End-Maschinen
Sie besitzen einen halbwegs anständigen Kopfhörer und hören Musik unterwegs via Smartphone oder Mediaplayer? Dann sollten Sie Mojo ausprobieren. Aber Vorsicht: Suchtgefahr!
Mojo heißt der neueste Streich von Chord Electronics. Das innovative High-End-Unternehmen aus England hat Mojo als audiophile Schnittstelle entwickelt, um das Optimium aus mobilen Mediaplayern (Smartphones!) und guten Kopfhörern herauszuholen. Chord-Chef John Franks und Digital-Experte Rob Watts versprachen bei der Weltpremiere in London nicht zuviel. Ein erster Praxistest zeigte das herausragende Klangpotential des „MObile JOy“ in verblüffender Klarheit.
Mojo ist kleiner als die meisten Smartphones, wiegt aber immerhin 180 Gramm und ist handschmeichlerisch wie eine Luxus-Fernbedienung. Im massiven schwarzen Alublock stecken ein Digital/Analog-Wandler sowie ein Kopfhörerverstärker, beide auf absolutem High-End-Niveau. Der jitteroptimierte DAC basiert auf einem Xilinx Artix-7 FPGA und versteht sämtliche gängigen Formate, ist sogar schon für kommende DSD- und PCM-Files mit 768 kHz geeignet. Klanglich spielt das Schmuckstück auf einem Niveau, das bisher nur mit stationären Modellen zum mehrfachen Preis möglich war – wenn überhaupt. Der ebenfalls integierte High-End-Verstärker treibt problemlos jeden bekannten Kopfhörer und versorgt dank doppelter Ausgangsbuchsen auch einen zweiten Musikgenießer mit superbem Klang. Bei der Entwicklung stand zweifellos das deutlich größere – und deutlich teurere – Modell Hugo Pate.
Anlässlich der Weltpremiere von Mojo standen mir etliche Schallmützen aller Größen und Preisklassen zum Ausprobieren bereit, auch diverse Mediaplayer waren verfügbar. Bekannte Tracks, die ich auch auf meinem iPhone stets parat habe, öffneten mir dabei Aug’ und Ohr: Auflösung, Dynamik und ungetrübte Spielfreude des Mojo sind superb und liegen weit jenseits dessen, was man einem derart kompakten Produkt zutrauen möchte. Zudem ist die Steuerung bequem und supereinfach: Drei große beleuchtete Taster zeigen Samplingfrequenz und Abhörpegel an, indem sie farblich variieren. Wer die Lautstärkeanzeige „durch das Farbspektrum laufen“ lässt, erlebt praktisch jeden beliebigen Pegel zwischen sanfter High-End-Brise und Donnerlüttchen – und zwar kompromisslos.
Im ersten ausführlichen Hörtest konnte der Chord Mojo also schon brillieren und nahm mich sofort an den audiophilen Haken. Nun bin ich gespannt auf den Einsatz in der täglichen Praxis. Vor allem auf längeren Reisen dürfte sich der Chord Mojo als verführerischer Klangzauberer bewähren. Ein Stammplatz im Media-Köfferchen ist jedenfalls schon reserviert. Praktischerweise lässt sich das akkubetriebene Maschinchen in nur vier Stunden aufladen, versprochen sind dann Spielzeiten zwischen acht und zehn Stunden.
Das digitale Juwel von Chord ist der kleinste Baustein der Firmengeschichte, erwartungsgemäß hervorragend verarbeitet und wird komplett in England gefertigt! Mojos Preis von knapp 600 Euro erscheint mir daher nicht nur absolut gerechtfertigt, sondern beinahe schon ein Schnäppchen. Eine Alternative zur klanglichen Verbesserung aller vorhandenen Smartphones und Mediaplayer (ja, auch renommierte Modelle dürfen sich hier angesprochen fühlen) ist mir nicht bekannt.
Yes, I got my Mojo working!