USB ist an sich eine feine Sache. Mit dem asynchronen Übertragungsmodus steht ein fantastischer digitaler Audio-Signalweg zur Verfügung: Der Empfänger kann den Datenaustausch nach seinem Takt bestimmen. Allerdings wurde die Universal-Schnittstelle konzipiert, um die gesamte Peripherie gleichzeitig mit Daten und Energie zu versorgen. Nutzsignal und Versorgungsspannung von fünf Volt reisen daher gemeinsam im Kabel – und mit ihnen auch mal unerwünschte Passagiere aus dem Störsignal-Biotop der Computer-Hardware.
Dagegen hat der Zubehör-Spezialist AudioQuest aber etwas: den JitterBug. Ein kleines schwarzes Plastik-Kästchen mit USB-Stecker und -Ausgang sowie zerstörungsfrei nicht näher bestimmbarem Inhalt. Glücklicherweise gibt es Google, womit sich ein paar hüllenlose Aufnahmen des JitterBugs finden lassen. Allerdings ist außer einigen Widerständen, Kondensatoren und zwei in Reihe geschalteten Spulen nicht viel zu erkennen. Laut AudioQuest soll der kleine schwarze Käfer unerwünschte Signalanteile entfernen und sich für den Einsatz an USB-DACs, aber auch USB-Ports von Netzwerkplayern, Festplatten oder für die Anbindung von Smartphone oder Tablet eignen.
Nun gut, Probieren geht ja bekanntlich über Studieren, also stecke ich den Käfer an, zunächst direkt am USB-Port eines MacBook Pro. Am anderen Ende des USB-Kabels hängen DAC und Kopfhörer. Beim ersten Durchgang bin ich noch unschlüssig, was ich von dem kleinen Schwarzen halten soll. King Creosote zischt ohne JitterBug deutlich stärker in den S-Lauten, hält aber die Tonhöhe in „Something To Believe In“ stabiler. Auch bei Mark Knopflers „Laughs And Jokes And Drinks And Smokes“ in der 24/192-Variante wird es nicht eindeutiger: Ohne JitterBug ist der Groove rhythmischer, spielen die Fiedeln schneller. Mit JitterBug zoome ich näher an die einzelnen Instrumente heran, sehe die Konturen nun schärfer, verliere aber die Struktur aus den Augen. Ein Blindtest muss her! Das Opfer ist schnell gefunden, es wohnt praktischerweise mit mir zusammen. Doch auch nach vielen weiteren Durchgängen ist keine endgültige Entscheidung getroffen. Nicht, ob es hörbare Unterschiede gibt, die sind in der Tat nachvollziehbar. Sondern welches Ergebnis nun besser ist. Zoomt man lieber mit dem JitterBug tiefer in die Musik hinein, verkleinert damit zwar die Bühne, steht aber dann direkt und mit scharfem Blick davor oder verzichtet man zugunsten einer größeren Abbildung auf lupenreine Kontraste. Ohne JitterBug wirkt die räumliche Darstellung etwas freier und großzügiger. Übrigens egal, ob vom USB-Port des PC oder vom Digitallaufwerk über den DAC an die Anlage gestreamt, die Wirkung ist ähnlich. Der Käfer mit seinem Preis von knapp 50 Euro ist daher auf jeden Fall ein Tuning-Tipp für Neugierige.
USB-Filter
AudioQuest JitterBug
Preis: 49 €
AudioQuest
Hoge Bergen 10, 4704 RH Roosendaal, Niederlande
Telefon +31 165541404