Rockidelity Review: ZZ Top – La Futura
Nach sieben Jahren Pause liefert das Texasrock-Trio ZZ Top kaum vierzig Minuten Neumaterial ab: Das verspricht immerhin Kurzweil. Und etliche der zehn Songs auf La Futura (CD: American 0602537141135; Doppel-LP: B0017381-01) sind tatsächlich astreine, bleischwer treibende Bluesrocker, die nahtlos an beste Band-Zeiten anknüpfen. Ein Problem ist allerdings der „moderne Vintage-Sound“ à la Rick Rubin: Die Tracks klingen so, als hätte Saitengott und Kratzbürstorgan Billy Gibbons ein paar besonders fette, griffige Riffs auf einem alten Tape wiedergefunden – draußen hinterm Komposthaufen. Es gibt einfach kein versöhnlicheres Wort für die Soundqualität dieser CD als: unterirdisch! Sogar über LoFi-Anlagen nervt La Futura mit permanenter Übersteuerung, nullkommanull Dynamik und üblen Pumpeffekten, und auf guten Anlagen wird die ganze Schlamperei noch deutlicher. Das hochgepriesene Doppelvinyl ist übrigens kaum vorzuziehen. Da können die Songs noch so Old-School-mäßig sein: Statt La Futura empfehle ich die Hit-Sammlung Rancho Texicano oder die 5-CD-Box aus der Originial Album Series. No Futura, baby!