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Rockidelity Plattenbesprechung: Beardfish

beardfish webInterpret: Beardfish
Albumtitel: +4626 – Comfortzone
InsideOut
CD, 2 CDs, 2 LPs+CD

 

Seit bald 15 Jahren besteht die schwedische Band um den Sänger Rikard Sjöblom. Dessen schöne Stimme, die man auch im Falsett gerne hört, ist ein großes Plus. Seine Texte und seine Aussprache bestätigen zudem, dass man in Skandinavien deutlich heimischer in der englischen Sprache ist als in Mitteleuropa. Wirkliche Innovatoren sind Beardfish nicht: Irgendwie, irgendwo, irgendwann hat man die Tricks und Sounds dieser ProgRock-Band doch schon mal gehört. Nur vermutlich noch nie so schön, so gekonnt und so konzentriert. Kurzum: Die vier Schweden machen auf ihrem achten Studioalbum Retro-Prog in Vollendung – von Gitarren geprägt, mit Orgel, Piano, Mellotron verfeinert und mit ein paar Synthesizer-Einsätzen für den Klangeffekt garniert. Weil der Ideenstrom reichlich fließt, die Melodien rasch wechseln, die Harmoniegänge spannend sind und die Dramaturgie einfach stimmt, wirkt die Musik niemals schlicht oder unoriginell. Und ihre Themen sind Ohrwürmer, die sich im Hirn jedes sentimentalen Prog-Fans festsaugen – das beginnt schon mit „Hold On“, dem ersten echten Song des Albums. Auch einen richtigen Viertelstunden-Longtrack gibt es („If We Must Be Apart“) und einen Ausflug in etwas härtere Gefilde („Daughter/Whore“). Die Band nennt zwar Gentle Giant und Yes als ihre Vorbilder, erinnert im Sound aber eher an Beggars Opera oder Greenslade. Wäre +4626 – Comfortzone vor 45 Jahren erschienen, sprächen wir heute von einem unsterblichen Klassiker. Als Komfortzone für Prog-Nostalgiker kommt das Album genau recht.

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