Entkopplung leicht gemacht
Wenn beim Genuss eines Motörhead-Tonträgers Tante Kasuppkes Rosenthal-Geschirr in der Vitrine den Takt mitklingelt, dann haben Sie ein Problem. Ebenso ist es, wenn die Nadel Ihres Schallplattenspielers fröhlich drei Rillen weiter hüpft, sobald Ihre Tochter im Hörraum Ausdruckstänze verübt. Beides hat mit fehlender Entkopplung zu tun – also mit der ungewünschten Übertragung von Schwingungen.
Zur Entkopplung bieten sich Spikes, Füße und Basen an. Spikes werden bei besseren Lautsprechern zumeist mitgeliefert, können aber auch nachträglich erworben werden. Zur Entkopplung der Lautsprecher müssen die Spike-Spitzen allerdings nach oben zeigen, also vom Fußboden weg, anderenfalls spricht man von einer Ankopplung, die in manchen Fällen auch Sinn machen kann. Stampfen Sie im Hörraum einfach mal mit dem Fuß auf. Wenn es irgendwo in Regalen klingelt oder scheppert, müssen Sie entweder das Regal aufräumen oder abbauen – oder Sie entkoppeln die Lautsprecher. Wenn Sie allerdings einen emotionslosen Betonfußboden haben, kann die Ankopplung sinnvoll sein – der Lautsprecher spielt dann möglicherweise fokussierter und klarer.
Grundsätzlich goutieren HiFi-Komponenten es nicht, unnötigen Schwingungen ausgesetzt zu sein. Das gilt natürlich in erster Linie für Schallplattenspieler, die ausnahmslos immer auf einem entsprechend entkoppelten Rack oder einer Gerätebasis positioniert werden sollten – um Trittschallgeräusche, tieffrequente Rückkopplungen oder das oben erwähnte „Nadelspringen“ zu vermeiden. Auch Röhrenverstärker reagieren zuweilen ziemlich empfindlich auf Fremdschall. Sie sind – so nennt es der Fachmann – mikrofonieanfällig. Werden Röhren erschüttert, erzeugen sie durch die unkontrollierte Bewegung zwischen Anode, Kathode und Gitter mehr oder weniger große Störgeräusche. Doch selbst transistorierte Verstärker und CD-Spieler profitieren von einer sauber entkoppelten „Arbeitsgrundlage“. Ein Vierer-Set Füßchen kann Wunder wirken und ist noch dazu bezahlbar.