iFi iDSD Valkyrie
iFi Audio verfolgt eine klare Philosophie: Musik soll so authentisch wie möglich rüberkommen, ohne klangverfälschende Eingriffe.
In aller Kürze:
Der iFi iDSD Valkyrie eine Art mobile High-End-Kommandozentrale. Eines der spannendsten Produkte in seinem Segment!
Gegründet als Schwesterunternehmen von Abbingdon Music Research (AMR), setzt die Marke auf innovative, gern mobile Technologien, die sowohl audiophile Puristen als auch pragmatische Musikliebhaber ansprechen. Dabei steht nicht nur die technische Exzellenz im Fokus, sondern auch die Benutzerfreundlichkeit und emotionale Verbindung zur Musik. Der iFi iDSD Valkyrie ist ein perfektes Beispiel für diese Herangehensweise: ein tragbarer (und akkubetriebener) DAC mit Vorstufe und Kopfhörerverstärker, der modernste Technik mit haptischer Hochwertigkeit und Musikgenuss vereint.
Schon beim Auspacken entfaltet der iFi iDSD Valkyrie bei mir einen regelrechten “Haben-Will-Faktor”. Das beginnt bereits mit der edlen Holzschatulle, in der das Gerät ruht – ein Verpackungsdesign, das eher an eine Luxusuhr als an einen DAC erinnert. In der Hand fällt sofort das Gewicht auf: kein Kunststoff, kein billiges Gehäuse, sondern massiver Aluminium-Druckguss mit einer satinartigen Eloxierung im warmen Champagner-Ton. Die Oberfläche ist makellos verarbeitet, die Kanten geglättet, und das zentrale, übergroße Drehrad erinnert an eine hochwertige Uhrenkrone. Die Knöpfe haben einen satten, angenehmen Druckpunkt, und das Gorilla-Glas-Display verleiht dem Ganzen eine moderne, hochwertige Anmutung.

Die Bedienung ist erfreulich intuitiv. Keine verschachtelten Menüs, keine komplizierte Konfiguration – hier wurde auf Direktheit geachtet. Ein Druck auf den Power-Button, und das Gerät erwacht sofort zum Leben. Die verschiedenen Eingangsquellen sind direkt anwählbar, und die digitale Filterauswahl erfolgt unkompliziert über dedizierte Tasten. Besonders clever: Der Valkyrie merkt sich die letzten Einstellungen und startet mit der zuletzt gewählten Konfiguration. Das Gerät ist so kompakt, dass es problemlos in die mitgelieferte Transporttasche passt, und mit seinem 20.000 mAh-Akku hält es im mobilen Einsatz beeindruckende 18 Stunden durch.
Für den mobilen Test habe ich mein iPhone 15 Pro verwendet und direkt über die Qobuz-App gestreamt. Die Verbindung über USB-C funktionierte problemlos, und innerhalb weniger Sekunden konnte ich in hochauflösende Musik eintauchen. Klanglich war das bereits auf einem sehr hohen Niveau, dynamisch und transparent. Zuhause wollte ich es dann genauer wissen und habe meinen Meridian Sooloos digital an den iFi angeschlossen. Hier zeigte sich noch ein minimaler Zugewinn in Auflösung und Transparenz, wodurch feinste Details noch klarer durchkamen.
Technisch ist der iFi iDSD Valkyrie mit allen Wassern gewaschen. Vier Burr-Brown DACs sorgen für eine beeindruckende Klarheit und eine feine Detailzeichnung. Die K2HD-Technologie haucht digitalen Aufnahmen durch feine Korrekturen in der Zeitdomäne wieder Leben ein. Besonders gefiel mir das DSD 1024-Remastering, das PCM-Dateien (und freilich auch niedriger aufgelöste DSD-Streams) in eine extreme Bandbreite überführt und somit ein Hörerlebnis schafft. In diesem Betriebsmodus klingt die Musik extrem lebhaft und „fließend“, verliert zugleich den letzten Hauch digitalen Charmes.
Der Verstärker liefert eine Spitzenleistung von 5.700 mW, wodurch auch leistungshungrige Kopfhörer souverän angetrieben werden. Für besonders wirkungsgradschwache Kopfhörer oder Aktive- bzw. Endstufen-/Lautsprecher-Kombinationen lässt sich die Verstärkung in drei Stufen anpassen: 0 dB, +8 dB und +16 dB. Das sorgt für Flexibilität, egal in welchem Setup der Wandler zum Einsatz kommt.
Die Anschlussvielfalt ist für ein Gerät dieser Größe ebenso beachtlich, wenn auch mit einigen „Klinken-Kompromissen“: Neben USB-C-Power und dem USB-C-Signaleingang ist ein S/PDIF-Anschluss vorhanden (3,5 mm Klinke). Zudem gibt es natürlich kabellose Wege wie Bluetooth 5.4 mit aptX Lossless, LDAC und LHDC. iPhone-Nutzer wie ich sind leider auf AAC beschränkt, was mich dauerhaft zur kabelgebundenen Verbindung antrieb. Wer den Valkyrie als Vorstufe oder in ein stationäres Setup integrieren möchte, wird ebenfalls fündig: Der Wandler bietet je einen geregelten Cinch- und einen 3.5-mm-Klinkenausgang sowie einen symmetrischen 4.4 mm- und 3.5-mm-Festpegelabgriff. Auch auf der Kopfhörer-Seite bedient er alle Standards: Neben dem symmetrischen 4.4 mm-Ausgang gibt es einen 3.5 mm-Single-Ended-Anschluss.
Nun aber zum spannendsten Teil: dem Klang. Zunächst habe ich meinen alten Sony MDR-V700 angeschlossen, ein DJ-Kopfhörer, den ich fast ausgemustert hätte. Doch mit dem Valkyrie zeigte sich, dass er noch lange nicht in den Ruhestand gehört. Die Bühne wirkte weiter, die Tiefenstaffelung präziser, und selbst in den Höhen erschien mir die Darstellung angenehmer und freier. Doch dann kam der Moment, als ich den HIFIMAN HE1000 V2 auslieh …
Beim ersten Hören von Phil Collins’ “I Don’t Care Anymore” war ich sprachlos. Die trockenen Drums hatten eine unheimliche Wucht, jeder Beckenschlag präzise definiert und doch mit einem natürlichen Einschwingverhalten versehen. Die Stimme von Collins wirkte unaufdringlich, aber doch präsent, mit einer feinen Rauheit, die oft untergeht. Dann wechselte ich zu Peter Gabriels “Sky Blue” – hier fiel mir besonders die Detailverliebtheit auf. Die feinen perkussiven Elemente wurden gestochen scharf abgebildet, und das Zusammenspiel der Instrumente entfaltete sich mit einer Leichtigkeit, die mich tief in das Stück hineinziehen ließ.
Sting’s “Englishman in New York” klang fast so, als säße ich mitten im Aufnahmeraum – der Saxophonpart hatte genau die richtige Mischung aus Schmelz und Attacke, während die Stimme warm und ausdrucksstark blieb. Der ultimative Test kam mit einer Aufnahme von Herve Niquet: Die barocken Klangfarben, die feine Abstufung der Dynamik und die luftige Weite des Aufnahmeraums waren schlicht beeindruckend.
Als Vorstufe in meiner HiFi-Anlage machte der Valkyrie ebenfalls eine erstaunlich große Figur. Besonders spannend war, dass er im Akkubetrieb noch eine Spur sauberer und dynamischer klang als mit Netzteil – offenbar profitiert er von der isolierten Stromversorgung. Wer also zuhause ein hochkarätiges Setup besitzt und unterwegs nicht auf audiophile Qualität verzichten will, führt mit dem iFi iDSD Valkyrie eine Art mobile High-End-Kommandozentrale mit sich. Dieses Gerät ist ein echtes Juwel – und für mich eines der spannendsten Produkte in seinem Segment.
Info
Regelbarer DAC/Kopfhörerverstärker iFi iDSD Valkyrie
Konzept: mobiler DAC, Vorstufe und Kopfhörerverstärker in einem
D/A-Wandlerchips: 4× Burr-Brown im interleaved Hybrid-Multi-Bit-Modus
Formate: PCM bis 768 kHz, DSD512 nativ, DSD1024 remastered per FPGA
Klangregelung: 8 digitale Filter + analoge Klangregelung (XBassII, XSpace, XPresence); drei Gain-Stufen (0 dB, +8 dB, +16 dB)
Verstärkerleistung: 4,4 mm symmetrisch 2.250 mW @ 64 Ohm; 3,5 mm Single-Ended 2.258 mW @ 64 Ohm
Ausgangsimpedanz: ≤ 0,3 Ohm (4,4 mm), ≤ 0,2 Ohm (3,5 mm)
Digitale Eingänge: USB-C, S/PDIF (opt./koax.), Bluetooth 5.4
Analoge Eingänge: 4.4 mm symm., 3.5 mm
Kopfhörerausgänge: 4.4 mm symm., 3.5 mm
Line-Outs: 4.4 mm symm., 2× 3.5 mm, RCA
Stromversorgung: USB-C (QC 3.0 fähig)
Bluetooth-Codecs: aptX Lossless, aptX Adaptive, aptX, LDAC, LHDC, AAC, SBC
Batteriekapazität: 20.000 mAh (bis zu 18 Stunden Laufzeit; ca. 2,5 Stunden Ladezeit)
Besonderheiten: JVCKENWOOD K2 & K2HD Klangaufbereitung, Unterstützt xMEMS-Treibertechnologie, Gehäuse aus Aluminium-Druckguss
Abmessungen (B × T × H): 172 × 160 × 30 mm
Gewicht: ca. 880 Gramm
Garantie: 2 Jahre
Preis: um 1700 Euro
Kontakt
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