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bFly Audio Polar X Absorberfüße

bFly-audio Polar X

Weg damit!

bFly-audio Polar X

Die Polar X-Absorberfüße sorgen mit abgeschmeckten Innereien für audiophilen Hochgenuss, indem sie auf Radau gebürstete Schwingungen aus der Komponente verbannen.

bFly Audio Polar X Absorberfüße

In aller Kürze:
Die bFly-audio Polar X Absorberfüße fördern das Beste aus ihrer Anlage. Sie lassen sich vielfältig anpassen und abschmecken. Die Alu-Conductoren bringen einen Hauch mehr Lebendigkeit, Kupfer zaubert Lebendigkeit und Farbe in die Wiedergabe, POM kann zu spritzige Komponenten beschwichtigen.

bFly Audio Polar X Absorberfüße


Die Optimierung des Resonanzverhaltens ist ein Thema, das bei der Entwicklung von Elektronik bisweilen eine untergeordnete Rolle spielt. Die Produkte von bFly-audio machen es möglich, etwaige Defizite zu beseitigen. Das umfangreiche Portfolio an Absorbern, Gerätebasen etc. hat für so ziemlich alle Anwendungsfälle die passende Lösung. Der sachliche Schick der gesamten Produktpalette gefällt mir gut. Andere oft extrem hochpreisige „Accessoires“ stellen sich durch ihr extravagantes Design in den Mittelpunkt und stehlen den Hauptakteuren des Setups die Show. Reinhold Schäffer, Entwickler und Eigentümer von bFly-audio, tüftelt kontinuierlich an der Verbesserung seiner Produkte. Der Absorber bFly-audio Polar X ist seine neueste Kreation. Schäffers Entwicklungsziele waren neben verbesserten Absorptionseigenschaften eine umfassende Kompatibilität und die flexible Anpassung an persönliche Klangvorstellungen.

bFly Audio Polar X Absorberfüße
bFly-audio liefert seine PolarX mit Conductoren aus Kupfer, Aluminium und POM aus. Außerdem gibt es die Absorber in verschiedenen „Gewichtsklassen“. Daraus ergeben sich … eine ganze Menge Möglichkeiten. Ein Satz POM-Übertrager (grüne Punkte) ist im Set übrigens stets enthalten.

Da er eine breitbandige Wirkung erzielen soll, ist der Kern des PolarX aus drei Scheiben mit unterschiedlichen Eigenschaften aufgebaut. Die untere Lage besteht aus speziellem Kautschuk, die mittlere aus Sorbothan, die obere Lage ist aus einem Kork-Kautschuk-Gemisch hergestellt. Damit diese elastischen Schichten auch unter Belastung ihre Form behalten, werden sie in einem präzise gefertigten Alugehäuse eingebettet, das aus einer Unter- und Oberschale besteht. Ein ähnliches Prinzip wird auch bei Topflagern im Brückenbau verwendet. Unerwünschte horizontale Bewegungen werden auf diese Weise unterdrückt, vertikal einwirkende Schwingungen setzt das Absorberpaket in Wärme um. Ein unterseitig aufgebrachtes Gel-Pad sorgt für eine sichere Standfläche, mit der geringe Unebenheiten ausgeglichen werden. Bis hierhin ähneln die PolarX den bFly-PURE-Absorbern. Das Prinzip des „MLA“ (Multi Layer Adjustment) genannten Aufbaus ist identisch.

Gänzlich neu und ungleich aufwendiger ist die Schnittstelle zwischen HiFi-Komponente und Absorbereinheit. Mit dem „Conductor“ genannten Element wird der Kontakt zum Geräteboden hergestellt. Über ein präzises Feingewinde wird er mit dem PolarX verschraubt. Hierdurch lässt sich eine Höhenanpassung von einigen Millimetern vornehmen. Als zusätzliche Bedämpfungsmaßnahme dient eine eingelassene Scheibe aus Polyoxymethylen.

bFly Audio Polar X Absorberfüße

Damit die Absorber immer im besten Wirkungsbereich arbeiten können, werden die PolarX für vier verschiedene Belastungsgrade – mit 1, 4, 10 und 17 Kilogramm pro Stück – angeboten. Die Auflagefläche der Sorbothanscheibe wird durch unterschiedlich dimensionierte Mittelöffnungen der entsprechenden Belastung angepasst, so der Entwickler.

Nun möchte ich zur spannendsten Eigenschaft der PolarX kommen, der oben erwähnten akustischen Kompatibilität. Den Produktunterlagen entnehme ich, dass die Füße dem persönlichen Klangempfinden angepasst werden können. Dieses soll durch die Auswahl der in drei unterschiedlichen Materialien (Aluminium, Kupfer und POM) erhältlichen Conductoren möglich sein. Die geometrisch ansonsten identischen Elemente bilden die Kontaktfläche zum Chassis der HiFi-Komponente. Falls diese mit Spikes ausgestattet ist, finden sie sicheren Halt in einer eingefrästen Vertiefung.

bFly Audio Polar X Absorberfüße

Zum Test standen mir insgesamt acht PolarX mit 4 ,10 und 17 Kilo Belastbarkeit sowie Conductoren in sämtlichen Materialvarianten zur Verfügung. Da auch unterschiedliche Materialien zur Feinabstimmung kombiniert werden können, z. B. vorne zwei Alu- und hinten zwei POM-Conductoren, ergeben sich unzählige Kombinationsmöglichkeiten. Sämtliche Varianten zu vergleichen ließ der begrenzte Testzeitraum nicht zu. Im Gespräch empfahl Schäffer, mit den Quellgeräten zu beginnen, dann den Line- und Phono-Pre einzubinden. Die Effekte unter Endstufen und Netzfilter fielen nach seiner Erfahrung geringer aus. Ich folgte seinem Rat. Mein knapp 20 Kilogramm schwerer CD-Player (Electrocompaniet EMC 1) fühlte sich auf vier 10-kg-PolarX hörbar wohl, dankte seine Neuplatzierung augenblicklich mit etwas mehr Plastizität. Die Musik stand freier im Raum und auch die Auflösung legte zu. Natürlich wurden keine Klangwelten verschoben, dennoch waren die Auswirkungen mehr als subtil. Es folgte die Versorgung des Vorverstärkers mit vier 4-kg-Absorbern, was die zuvor beschriebenen Veränderungen weiter unterstützte, wenn auch in geringerem Maße.

bFly Audio Polar X Absorberfüße

David Sanborns 2015 erschienene CD Time And The River ist hervorragend aufgenommen und eignete sich bestens, die Klangverbesserung deutlich zu machen. Schon das Intro mit seinem üppigen Percussion-In­strumentarium ließ mich aufhorchen. Die Trommelfelle klangen obertonreich und lebendig, feinste Beckenschläge zerstäubten im Raum. Marcus Miller, der auf dieser Scheibe seinen Daumen in der Tasche lässt, begeistert mit melodischem Spiel – wahrscheinlich zupft er einen bundlosen Jazzbass. So offen und plastisch hatte ich die Aufnahme nicht in Erinnerung. Nachdem ich probeweise die PolarX entfernt hatte, rutschte das Klangbild wieder ein klein wenig in sich zusammen, also retour! Ähnliche Eindrücke hatte ich bei fast allen CDs, je nach Aufnahmequalität in unterschiedlichen Ausprägungen.

Nun ließ ich meine Analogkette in den Genuss der bFly-Absorber kommen. Zuerst stattete ich den Röhren-Phono-Pre mit der 4-kg-Variante aus. Die nächste Ausbaustufe wurde für den Plattenspieler verwendet, und ich war sehr gespannt auf das Ergebnis, da sich mein TW GT2 bisher allen Tuningmaßnahmen erfolgreich widersetzt hatte. Mein erster Angang mit drei 17er-PolarX war mechanisch unbefriedigend, sodass ich vier mit je 10 Kilogramm belastbare Absorber unter dem massiven Alu-Chassis meines Drehers positionierte. Glücklicherweise war eine weitere Höhenjustierung nicht notwendig, er stand perfekt im Wasser. Da diese Umbaumaßnahme etwas längere Zeit beanspruchte, war ein unmittelbarer Vergleich (wie bei den vorigen Komponenten) nicht möglich.

Bildergalerie
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Um den etwas auf sich warten lassenden Sommer hervorzulocken, ließ ich Touré Kundas Live Paris-Ziguinchor, ein Feuerwerk afrikanischer Rhythmen, auf mich einwirken. Diese Stimmung wollte ich beibehalten, und so folgte Manu Dibangos La Fête À Manu (1988, La Rochelle). Während dieser beiden Doppelalben, die mich einen ganzen Abend begleiteten, wurde deutlich, dass auch mein Dreher von den PolarX profitierte. Die Live-Atmosphäre wirkte noch lebendiger, die Bläserattacken schossen mir noch heftiger um die Ohren. (Auf den Sommer warte ich immer noch!)

Nach diesem erstaunlichen Ergebnis platzierte ich die PolarX auch unter der Endstufe und dem Netzfilter. Auch in dieser Konfiguration war eine subtile Verbesserung wahrzunehmen, so mein Eindruck. Nachdem ich die effektivste Kombination gefunden hatte, tauschte ich die Alu-Conductoren durch die POM- und danach durch die Kupfer-Varianten aus. Die Ergebnisse waren recht eindeutig und deckten sich mit Schäffers Ergebnissen. Mit den POM-PolarX klang es zurückhaltender, vielleicht eine Maßnahme für etwas spitz abgestimmte Setups. Die Kupfer-Conductoren brachten eine Spur mehr an Substanz in die Wiedergabe, ohne ihr Lebendigkeit zu nehmen. Mit meinem Vorverstärker harmonierten sie ausgezeichnet.

Reinhold Schäffer hat erkannt, dass die Kontaktfläche zwischen den Komponenten und der Dämpfungseinheit von entscheidender Bedeutung ist. Die „Conductoren“ meistern diese Schnittstellenfunktion perfekt. Dass die PolarX durch Auswahl des Conductormaterials und unterschiedlicher Belastungsklassen ein sensibles Klangtuning ermöglichen, ist meines Wissens einzigartig. Damit eröffnen die PolarX-Absorber aus dem Hause bFly-audio eine lohnenswerte Spielwiese für den experimentierfreudigen Audiophilen.

Man kann natürlich die schicken Füße auch einfach gemäß Schäffers Empfehlungen unter den Komponenten positionieren und sich an der nun noch besser klingenden Musik erfreuen.

bFly Audio Polar X Absorberfüße

Info

Absorberfüße bFly-audio Polar X

Konzept: resonanzschluckende Absorberfüße mit variabler Belastbarkeit und Materialmischungen
Material: Aluminiumgehäuse mit Geldämpfern und einem Kern aus Kork und Sorbothan, ein Teflon-Isolator sowie wechselbare Scheiben (Conductoren) aus Aluminium, Kupfer oder POM
Durchmesser: 44 mm
Höhe: verstellbar von 26 mm bis 31 mm
Lieferumfang: PolarX-Absorber, wahlweise mit Conductor(en) aus Alu oder Kupfer, Conductor(en) aus POM zum Klangtuning sind immer enthalten, die jeweilige Belastbarkeit wird durch farbige Punkte markiert; Lieferung im stabilen Kunststoffcase
Ausführung: Schwarz oder Alu poliert
Garantiezeit: 2 Jahre
Preis: von 140 €/St. (Alu, 1 kg) bis 200 €/St. (Alu, 17 kg); Conductor aus Kupfer je 50 € Aufpreis

Kontakt

bFly-audio

St.-Martin-Weg 1
86986 Schwabbruck
Telefon +49 8868 1818755
info@bfly-audio.de

www.bfly-audio.de

Mitspieler

Quellen: TW Acustic Raven GT2, Tonarm Raven 10.5“ und 9.5“, Gold Note Mediterraneo X mit Tonarm Gold Note B-7 Ceramic, Skyanalog REF, Clearaudio Concerto V2, Excalibur Platinum, Electrocompaniet EMC 1 MKV
Verstärker: Electrocompaniet EC 4.8, Electrocompaniet EC AW250R, Lab 12 Melto2
Lautsprecher: Audio Physic Spark auf Solidsteel SS-5

Die angezeigten Preise sind gültig zum Zeitpunkt der Evaluierung. Abweichungen hierzu sind möglich.