Franz Schubert – Klaviertrios
Sein früher und unerwarteter Tod war ein Schock für die Klassikwelt. Mit tiefer Wehmut und innerer Ergriffenheit nimmt man die nun erscheinenden, letzten Einspielungen von Lars Vogt zur Kenntnis.
Mit den Geschwistern Tanja und Christian Tetzlaff hat ihn nicht nur das kongeniale Zusammenwirken in der Kammermusik, sondern auch eine tiefe Freundschaft verbunden. Wer die drei Ausnahmetalente einmal live erlebt hat, etwa wenn sie mit verschmitzter Lässigkeit Beethovens Tripelkonzert in der Elbphilharmonie aufgeführt haben, der ist dankbar, dass es den drei Virtuosen trotz der bereits fortgeschrittenen Krankheit Vogts vergönnt war, die Schubert’schen Trios noch einzuspielen, sind diese doch zweifellos die Krönung dieser Gattung.
Natürlich ertappt man sich dabei, die Umstände dieser Aufnahme in der Interpretation zu suchen. Aber bereits nach wenigen Takten vergisst man das Wissen um die Entstehung, ist sofort in dieser Einspielung gefangen, die noch einmal zeigt, was dieses Ausnahme-Trio auszeichnet: feinste dynamische Abstufungen, ein Sinn für große Formbögen und Steigerungsphasen, die jedes falsche Pathos meiden und dennoch nicht vor Klangfülle zurückschrecken. Und vor allem ein perfekt austariertes Gefühl für Tempi und Akzente, das uns in jedem Takt spüren lässt, so und nur so muss Schuberts Musik klingen. Es ist ein wahrlich großes Vermächtnis, das hier diskografisch festgehalten wurde. Danke, Lars Vogt.
Franz Schubert – Klaviertrios
Label: Ondine
Format: CD, DL 24/96