Loewe – Pioniergeist und Luxus seit 100 Jahren
Von Anfang an stand Loewe an der Spitze des technologischen Fortschritts.
Die Brüder David Ludwig und Siegmund Loewe gründeten das Unternehmen Radiofrequenz GmbH am 22. Januar 1923 in Berlin – in dem Jahr, in dem in Deutschland der Hörfunk erstmals eingeführt wurde. Bereits im Oktober darauf erfolgte seine Umbenennung in Loewe Audion GmbH und damit einhergehend die Spezialisierung auf die Herstellung von Elektronenröhren. Erste große Wellen schlug das Unternehmen bereits 1931 auf der Funkausstellung in Berlin, als Loewe-Entwickler Manfred von Ardenne seinen „Flying Spot Scanner“ der Öffentlichkeit präsentierte, der als das erste vollelektronische Fernsehgerät gilt.
In dieser Zeit meldete Loewe im Bereich der Fernsehtechnik mehr Patente an als jeder andere Hersteller und wuchs so rasch zu einer festen Größe heran, allerdings bahnten sich nur wenige Jahre später erste Turbulenzen an: In den 1930er Jahren wurden die beiden Brüder aufgrund ihrer jüdischen Abstammung aus ihrem eigenen Unternehmen gedrängt und ins Exil gezwungen, und das im Zuge seiner „Arisierung“ in Opta Radio AG umbenannte Unternehmen produzierte in dieser Zeit Funktechnologie für das Militär.
Nach dem Krieg fand das Unternehmen wieder zu seinen Wurzeln zurück: Der 1949 aus dem Exil zurückgekehrte Siegmund Loewe konnte alle westdeutschen Unternehmensanteile zurückerlangen – inklusive des neuen Werks in Kronach, an dem das Unternehmen bis heute seinen Stammsitz hat. Die folgenden Jahrzehnte waren wiederum von zahlreichen Innovationen geprägt. So stellte Loewe 1963 mit dem Optoport den weltweit ersten volltransistorierten tragbaren Fernseher vor, 1981 brachte das Unternehmen Europas ersten Fernseher mit Stereoton auf den Markt.
In den 70er und 80er Jahren hatte Loewe allerdings wie viele andere Hersteller auch mit der zunehmend schärferen Konkurrenz aus Asien zu kämpfen. Mithilfe von Investorengeldern unter anderem von Philips, Matsushita und Sharp konnte sich der Hersteller zunächst stabil halten. In einem sich wandelnden, von verschärften Preiskämpfen geprägten Umfeld musste man jedoch 2013 erstmals Gläubigerschutz beantragen. Mit Stargate Capital fand sich ein Investor und die Produktion wurde in Kronach weitergeführt, bis das Unternehmen 2019 erneut Insolvenz anmelden musste – diesmal scheinbar endgültig.
Im selben Jahr sicherte sich allerdings Aslan Khabliev die Namensrechte für sein zu der Zeit in Frankfurt ansässiges Unternehmen, dessen Sitz er kurz darauf an den traditionsreichen Standort in Kronach verlegte. Seitdem hat Loewe bereits zahlreiche Neuheiten vorgestellt, die von Soundbars, Smart Speakern und Multiroom-Systemen für eine junge Klientel bis hin zu luxuriösen Home-Entertainment-Geräten wie Loewes „iconic“-Fernseher reichen und zuversichtlich in die Zukunft blicken lassen. Wir sagen: Auf die nächsten hundert Jahre!