Simply Analog Vinylreiniger und Nadelreiniger
Erst kürzlich wurde das Sortiment von TAD um die Tonabnehmer von Excalibur erweitert, nun schließt Paula Knorn auch die letzte Lücke und vertreibt die Vinyl-Pflegeprodukte von Simply Analog. Der griechische Hersteller bietet ein umfangreiches Sortiment zur Aufbewahrung und Pflege analogen Kulturguts aus Polyvinylchlorid und für digitale Datenträger an. Etwa Bürsten aus Ziegenhaar oder Samt, Auflagen für den Plattenteller und perfekt passende Innenhüllen (die sogar in zu eng geklebte Cover rutschen), ergänzt durch allerlei Reinigungsprodukte für analoge und digitale Tonträger, deren streng geheime Rezepturen ihre reinigende Wirkung auch ohne Einsatz von Alkohol entfalten.
Auch wenn das mir überlassene Konvolut an Pflegeprodukten genug Stoff für ein ganzes Heft liefern könnte, werde ich mich, dem anstehenden Frühjahrsputz entsprechend, mit den Reinigern beschäftigen. Erstens haben zwei meiner Systeme schon ein paar Kilometer in staubigen Rillen hinter sich, zweitens konnte ich kürzlich günstig ein paar Platten „abstauben“, die ihre beste Zeit wohl in einem Jugendclub verlebten und nun dringend eines Wellnessprogramms bedürfen. Wobei eine Stones-Scheibe immerhin noch nicht ganz so mitgenommen aussieht wie die Herren Jagger und Richards selbst.
Ohne Einsatz pflegender Substanzen knistert es stärker aus den Boxen als der UKW-Empfang im Mittelgebirge und tönt im Vergleich zu meiner frisch gewaschenen und top erhaltenen Beggars Banquet etwas schlapper. Nicht dramatisch, aber gut wahrnehmbar. Man kennt ja seine Anlage und weiß, wie es klingen kann, wenn alles passt.
Zuerst bekommt das Vinyl seine Frischzellenkur. Dank Pumpzerstäuber lässt sich die Reinigungslösung recht zielgenau und sparsam dosieren. Eine ausrangierte Carbonfaserbürste lässt sich dabei prima zur tiefenreinigenden Rillenmassage gebrauchen. Dann kurz einwirken lassen und mit dem beiliegenden Mikrofasertuch die Platte kreisförmig trockenreiben. Das klappt am besten, wenn man eine ausrangierte Plattentellerauflage unterlegt und die Sache an einem Tisch erledigt. Optisch sieht die Platte schon mal deutlich besser aus als vorher, die seltsamen weißen Flecken unbekannter Herkunft sind auch weg. Also ab auf den Teller und hören, was die kurze Katzenwäsche gebracht hat.
Man höre und staune, die Instantkur zeigt Wirkung. Nur noch geringfügiges Knistern erinnert daran, dass hier ein Kellerfund auf dem Teller liegt. Eine professionelle Waschmaschine würde eventuell noch mehr Schmutz aus den Rillen spülen, doch im Verhältnis zwischen Dauer, Kosten und Zeitaufwand halte ich den Vinylreiniger von Simply Analog für eine komfortable und günstige Lösung, wenn es um die schnelle Pflege zwischendurch geht.
Ebenso simpel in der Anwendung ist der Nadelreiniger. Einfach mit dem integrierten kleinen Pinsel vorsichtig die Nadel einpinseln (immer mit und nie gegen den Nadelträger; aber das wissen ja alle Anwesenden?!) und nach kurzer Einwirkzeit den Schmutz von unzähligen Runden in staubigen Rillen mit einer kleinen Carbonbürste abbürsten. Nicht dass der Unterschied jetzt gravierend wäre, man muss schon von den Stones zu einer Celloaufnahme mit dezenter Klavierbegleitung greifen, um die gesteigerte Ruhe zu erkennen, aus der sich die Melodien entfalten. Aber schließlich sind es ja genau diese Feinheiten, derentwegen wir Schallplatten hören und keine CDs.
Info
Vinyl-Pflegeset Simply Analog: LP-Reiniger 9,95 €, Nadelreiniger 8,95 €
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