Bluetooth LE-Audio erweitert die Möglichkeiten
Aktuelle Hörgeräte können Musikgenuss transportieren – und werden durch den neusten BT-Standard immer vielseitiger.
Ein Welttag des Hörens? Wer hätte angezweifelt, dass es den gibt. Er fand dieses Jahr bereits zum 10. Mal statt. Allerdings ging es am 3. März zunächst einmal nicht um jene Art von Hören, an die wir bei FIDELITY normalerweise denken. Hier drehte sich alles um das Gehör selbst, also um den … sagen wir … komplexen physiologischen Aufbau, der Hörgenuss erst möglich macht. Andererseits … dieses Jahr startete der Verband eine Kampagne, die dann doch klar in unser Ressort fällt.
Immer mehr Zeitgenossen leiden an teilweisem oder gar drastischem Verlust ihrer Hörfähigkeit. 5,8 Millionen seien es allein in der BRD, wie der Bundesverband der Hörgeräte-Industrie (BVHI) mitteilte. Aber nur etwa jeder dritte unternehme etwas dagegen. Das liege vor allem daran, dass viele Menschen gar so genau nicht wissen, was mit der neusten Generation von Hörgeräten alles möglich ist. Das geht schon damit los, dass Hörhilfen in vielen Köpfen aus große graue Klumpen verankert sind. Doch weit gefehlt: Geräte wie die von Phonak sind mittlerweile winzig. Und sie sind auch als vollständig unsichtbare Implantate erhältlich.
Aufmunterndes Motto zum Welttag des Hörens
Deshalb stand der diesjährige Welttag des Hörens unter dem Motto: „Don’t let hearing loss limit you“ – Lass dich vom Gehörverlust nicht einschränken. In diesem Sinne machten der BVHI und der Verband europäischer Hörgerätehersteller (EHIMA) darauf aufmerksam, was für einen Quantensprung vor allem die Bluetooth-Technologie mit sich brachte. Das mag auf Anhieb etwas weit hergeholt klingen, ist aber mehr als plausibel:
Bluetooth erlaubt die Vernetzung unterschiedlichster Geräte ohne externe Netzwerk-Infrastruktur. Kopfhörer und Portable, Smartwatch und Smartphone können auch dann kommunizieren, wenn gerade kein WLAN-Router in der Nähe ist. Und genauso funktioniert es heute bei Hörgeräten. Schon seit einigen Generationen arbeiten die winzigen „In-Ear-Audioprozessoren“ mit Apps. Das ermöglicht völlig neue Ansätze.
Früher wurden die Geräte allein auf Sprachverständlichkeit getrimmt. An der Supermarktkasse ist das prima, Musikhören war so aber kein Genuss. Immerhin: Mancher Betroffene dürfte froh gewesen sein, seinen Lieblingssong überhaupt noch hören zu können. Mittlerweile können jedoch verschiedene Korrekturen in den kleinen Wunderkisten gespeichert werden. Die lassen sich via BT-Smartphone anpassen und umschalten. So kann man sich vom Akustiker Korrekturkurven für verschiedenste Bedarfsfälle erstellen lassen … darunter eben auch Frequenzanpassungen, die fürs Musikhören optimiert sind.
Bluetooth LE-Audio bringt Gruppen-Streams
Der neue Bluetooth-Standard „LE-Audio“ fügt noch mehr Optionen hinzu. So wurde der Energieverbrauch weiter reduziert, was die Akku-Laufzeit der Geräte steigert. Außerdem lassen sich nun mehrere BT-Geräte an eine Audioquelle koppeln. Es wird daher möglich, ganze Gruppen von Nutzern mit Signalen zu versorgen – zum Beispiel im Kino, auf Konzerten, mit den Ansagen am Bahnhof oder dem Unterhaltungsprogramm im Flieger. Solche Streams lassen sich von den Geräten – ungestört von Umgebungsgeräuschen – natürlich viel einfacher korrigieren.
Mehr Informationen zu den aktuellen Möglichkeiten finden Sie auf der Homepage des Verbands: